Geschichte des Sports in Lippe

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Beschreibung

Menschen – Vereine – Politik

Die Geschichte von Turnen und Sport in Lippe sowie der lippischen Vereine hängt eng mit der verspäteten sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Landes Lippe im 19. und 20. Jahrhundert zusammen. Fehlende Universitäten und der späte Eisenbahnanschluss hemmten lange Zeit die Entwicklung, während gerade das Turnen eng mit der Wanderarbeit verbunden war.

So blieben die lippischen Turner aufgrund der restaurativen Politik des Fürsten noch lange im Lager des Linksliberalismus. Auch der Fußball tauchte in Lippe erst später als in anderen Regionen auf.

Im 20. Jahrhundert standen Turnen und Sport im Zeichen von Krieg und Diktatur. Disziplin, politische Gesinnungsstreits und die Wehrhaftmachung der Jugend beherrschten Turnen, Sport und die Vereine.

Die jüdischen Turner und Sportler mussten ihre Vereine 1933 verlassen, während viele ehemalige Nationalsozialisten schon bald nach 1945 wieder in führende Positionen gelangten.

Aus dem Inhalt:

  • Die Philantrophen, Pestalozzi und Friedrich Ludwig Jahn: Vorgeschichte und Anfänge der Bewegungskultur (1770-1845)
    • Der Mythos Jahn sowie die Anfänge von Turnen und Sport in Deutschland
    • Fernab der Hasenheide … Lippe und die Turnbewegung (1816-1845)
  • Einigkeit und Recht und Freiheit: Politische Gedanken in der Gründungsphase der Lippischen Turnvereine (1846-1870)
    • Schul- und Vereinsturnen
    • Von Jahn zu Spieß: Das Schulturnen in Lippe nach der Revolution
    • Das Aufkommen bürgerlicher Turnvereine in den 1860er-Jahren
  • Nur mehr für Kaiser und Reich? Die lippischen Turnvereine des Kaiserreichs zwischen Nationalismus und Liberalismus (ab 1876)
    • Das Kaiserreich in der sporthistorischen Forschung
    • Die Neugründung der Vereine und des Lippischen Turngaus (1876-1881)
    • Politische Tendenzen in der lippischen Turnvereinsbewegung
    • National und liberal? Die politische Ausrichtung der Vereine
  • Lippe um 1900: „Das Ende des Jahrhunderts der Verspätungen“ und Ausdifferenzierungsprozesse im Vereinswesen
    • Die Alte Riege des Detmolder Turnvereines
    • Die Gymnasialturnvereine
    • Die Arbeiter-Turn- und Sportvereine
    • Der Sport: Das Neue und Fremde erreicht Lippe
    • Das Turnen geht aufs Land: Dorfvereine entstehen
    • „Gut Heil für Kaiser und Krieg“: Der Erste Weltkrieg und die Vereine
  • Zwischen Kooperation und Konfrontation: die Weimarer Republik
    • Der Arbeitersport
    • Fußball und Leichtathletik in der Weimarer Republik: der Lippische Rasensportverband
    • Vermittler und Förderer: Die Rolle der öffentlichen Hand bei der Entwicklung von Turnen und Sport in Lippe
    • Zwischen Durchbruch und Stagnation: Frauenturnen in Lippe
  • Die Zeit des Nationalsozialismus
    • Entwicklungen in der Turnerschaft bis 1933
    • Von der Vielfalt zur Einfalt: Das Jahr 1933 und die (Selbst-)Gleich- und Ausschaltung der Verbände und Vereine
    • Der Sport in der Diktatur
    • Der Sport im Krieg
  • Der Wiederaufbau des Sportvereinswesens nach 1945
    • Die Neugründung der Vereine in der britischen Zone (1945-1947)
    • Turnen und Sport zwischen Demokratie und Restauration
  • 150 Jahre lippische Sportgeschichte auf 300 Seiten: Fazit und Ergebnisse kompakt

Zum Autor

Dr. Florian Lueke (*1986) studierte Geschichts-, Sport-, Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld. Als Lehrer war er an Gymnasien in Lage, Dortmund und Lemgo tätig.

Florian Lueke
Geschichte des Sports in Lippe. Menschen – Vereine – Politik. Eine vergleichende regionalhistorische Studie
Lippe-Verlag, Detmold
375 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-weiß-Bildern
ISBN 978-3-89918-046-6

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