Beschreibung
»… solide, zweckmäßig und grundfest.«
Gütersloh hat nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges eine besondere Entwicklung genommen.
Schon davor hatte die aufstrebende Mittelstadt sich von Städten vergleichbarer Größenordnung gelöst und sich wirtschaftlich stark entwickelt – eine Entwicklung, die auch, aber nicht nur wegen der beiden Unternehmen Bertelsmann und Miele nach dem Krieg an Fahrt aufnahm. Eine Fülle von Aufgaben war zu bewältigen: Zerstörte Wohnungen mussten wieder neu errichtet werden; nicht nur die Gütersloher Bevölkerung war auf den Wohnraum angewiesen, Gütersloh hatte auch für die Versorgung der vielen Flüchtlinge zu sorgen, die sich in großer Zahl in Westdeutschland ansiedelten. Auch machte die rasant steigende Zahl der Autos, die mit zunehmendem Wohlstand die Gütersloher Straßen belebten, einen neuen Straßenbau erforderlich, der die vorher nicht bekannten Verkehrsmengen aufnehmen musste.
Der ehemalige Leiter des Fachbereichs Stadtplanung der Stadt Gütersloh, Dr. Michael Zirbel, präsentiert diese Entwicklungen, die das ehemalige Heidedorf an der Dalke zu einer Kreisstadt und einem starken Mittelpunkt der Region Ostwestfalen-Lippe machten, eindrücklich in seinem Buch.
Siehe dazu auch diesen Artikel aus der Neuen Westfälischen.
Inhalt:
- „…Es ist nichts mehr mit der kleinen Heidestadt“
- Die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg – Trauer und Entsetzen
- Deutschlands zerstörte Städte – Willkommende Chancen für Stadtplaner
- Die gegliederte und aufgelockerte Stadt – ein neues Ideal der Stadtplanung
- Die 1960er-Jahre in Deutschland – Fortschrittsgeist und erste Krisen
- Der Städtebau nimmt Fahrt auf – Ungebremster Optimismus und die autogerechte Stadt
- Gütersloh im 19. Jahrhundert: Von der Feingarnspinnerei zur Metallindustrie
- Die Entwicklung vom Dorf zur Stadt
- Der Bau der Reichsautobahn
- Gütersloh wird Garnisonsstadt – der Bau des Flugplatzes und der Nachrichtenkaserne
- Gütersloh 1945 – Eine besetzte und zerstörte Stadt
- Dem Wiederaufbau auf die Beine helfen: die Volkszählung 1950 in Gütersloh
- Die wirtschaftliche Kraft von Gütersloh – Teil einer langen Tradition
- Städtebauliche Vorbilder für den Wiederaufbau: Espelkamp und Sennestadt
- Espelkamp: „Arbeit, Wohnung und eine neue Heimat…“
- Sennestadt: „Der Mensch im Mittelpunkt städtebaulichen Denkens…“
- Die Entwicklung von Gütersloh nach Ende des Zweiten Weltkriegs
- Der Bauzonenplan von 1948 – Neue Siedlungen entstehen
- Der Leitplan von 1960 – Gütersloh erhält ein städtisches Gesicht
- Ein neuer Flächennutzungsplan – Auf dem Weg in die nächsten Jahrzehnte
- Die Bebauungspläne 1955–1969 – Werkzeuge für die Entwicklung von Gütersloh
- Vordringliche Ziele: Innenstadt, Wohnen und Verkehr
- Wohnraum schaffen – ein zentrales Thema der Gütersloher Politik
- Ordnung in der Innenstadt – Das Zentrum wird neu vermessen
- Das Erbbaurecht – Ein ideales Instrument der Wohnungspolitik
- Die Entwicklung der Bodenpreise – Indiz für die prosperierende Entwicklung
- Der Generalsverkehrsplan 1957 – Grundlage für den neuen Verkehr
- Rathausumbau und Erweiterung
- …und viele weitere
- Die städtebauliche Entwicklung von Gütersloh 1945–1969: Eine Geschichte von Wiederaufbau und Prosperität
- Der Wohnungsbau als Impulsgeber für die Siedlungsentwicklung
- Die Verkehrsplanung als konstanter Teil der Stadtentwicklung
- Die Entwicklung der Innenstadt als Teil der Gütersloher Identität
- Gütersloh – Der Wiederaufbau und sein situatives Prinzip
- Von der Kleinstadt zur großen Stadt – Verlust und Abschied
- Autonome Entwicklung und kommunale Identität
- Konsens in der Politik – Bindene Voraussetzung für den Erfolg
- Fehlende Zielkonflikte – Grundlage für das politische Handeln
- Die Ordnung der Ziele – Disziplin von Verwaltung und Politik
- Kontinuität in der Stadtentwicklung
- Das situative Prinzip – ein abschließendes Fazit
- Anhang
Michael Zirbel
Gütersloh zwischen 1945 und 1969. »… solide, zweckmäßig und grundfest.«
Flöttmann Verlag, Gütersloh, 2014
Hardcover, 17 x 24 cm
160 Seiten, mit 100 Fotos und Abbildungen
ISBN 978-3-87231131-3