Beschreibung
Jetzt zieht Lippisch Platt in die Kindergärten ein und schon die Kleinsten bekommen die Möglichkeit, die alte Lippische Sprache auf spielerische Art kennenzulernen. Werner Zahn, Leiter der Fachstelle Mundart und Brauchtumspflege, hat ein Buch mit Anregungen für den Alltag in den lippischen Kitas für den Heimatbund herausgebracht.
Auf 52 Seiten gibt es bekanntes und unbekanntes, Lieder, und kleine Texte aus dem Kindergartenalltag auf Lippisch Platt.
„Haben Sie keine Angst vor Lippisch Platt!““, appelliert Werner Zahn an die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindergärten. „Sprechen und singen Sie bekannte und unbekannte Texte einfach mal plattdeutsch!“ Alle Texte sind auch hochdeutsch gedruckt.
„Wir möchten schon den Kleinsten unsere lippische Heimat näher bringen, denn nur wer seine Heimat kennen und lieben lernt, wird sie später auch einmal bewahren und gestalten wollen“, fasst Yvonne Huebner, Geschäftsführerin des Lippischen Heimatbundes das Engagement des Heimatbundes zusammen.
Inhalt
- Tagesablauf und Rituale – Met Plattduitsk dür den Dag
- Wir kommen im Kindergarten an – Wü kommet in’n Kinnergoorn an
- Morgenkreis – Mornkreusk
- Basteln und Malen – Basteln un Molen
- Beim Frühstück – Bün Frostücke
- Wir gehen nach draußen – Wüi gohn no buiten
- Zähne putzen – Tehne putzen
- Einige Wörter
- Lieder
- Lippisch Platt
- Schön ist das Leben – Scheun ess dat lieben
- Wir spielen
- Versteckspiel – Versteckspell
- Rappelkiste
- Der Lippische Städtekranz – De lippske Städtekrans
- Wir feiern Geburtstag: Wie schön, dass du geboren bist – Wo scheun, dat diu geborn bist
- Frühling und Ostern: Ostereier suchen – Austereuer soiken
- Mutttertag – Modderdag
- Viele noch bekannte Wörter
- Lärche, Regenwurm und Maulwurf: unsere Tiere – Läuber, Reenmiek un Wenneworm: iuse Tiere
- Lieder
- Wiegenlied – Weujenleud
- Ein Männlein steht im Walde – Eun Männken stoht in’n Waulde
- Knüddel, düddel, daddeldü
- Kreisspiele
- Es geht ein Bi-Ba-Butzemann – Et geuht eun Bi-Ba-Butzemann
- Der Hampelmann – De Hampelmann
- Blinde Kuh
- Ich bin ein dicker Tanzbär – Eck sin eun wänst’ger Danzbea
- Elefant-fant-fant
- Wir lassen einen Drachen steigen – Wui lot’t eunen Draken stüigen
- Herbst
- Wir basteln mit Kastaninen – Wüi basteln met Kristjnen
- Heiliger Martin – Sünte Märten
- Halloween
- Advent und Weihnachten
- Der Schneemann – De Schneukerl
- Advent
- Der Weihnachtsmann – De Wühnachtsmann
- Ihr Kinderlein kommet – Jü Kinnerlein kummet
- In der Weihnachtsbäckerei – In de Wüihnachtsbäckerüjje
- Leise rieselt der Schnee – Stickum falle de Schneu
- u. a. m.
Über den Autor
Werner Zahn wurde 1949 in Heiligenkirchen geboren. Sein Vater war Gründungsmitglied des ›Vereins der Bergfreunde Schling, der als Heimatverein bemüht war, das Brauchtum zu erhalten. So gab es auch eine plattdeutsche Theatergruppe. Als Kind wirkte Werner Zahn hier zwar noch nicht aktiv mit, doch verfolgte er mit Interesse die Proben und Aufführungen. Seine Großeltern sprachen noch Platt, allerdings nur untereinander oder auch, wenn Bekannte und Freunde zu Besuch kamen. In Anwesenheit von Kindern wurde bewusst kaum platt gesprochen.
Nach seiner Pensionierung vom Schuldienst am Detmolder Grabbe-Gymnasium konnte sich Zahn intensiver mit der Sprache beschäftigen. Er engagierte sich im Lippischen Heimatbund und ist dort seit 2019 Leiter der Fachstelle „Mundart und Brauchtum“.
Überregional ist er Mitglied im Vorstand des ›Bundesrates für Niederdeutsch, der sich für die Umsetzung der ›Europäischen Sprachcharta einsetzt, die den Erhalt und Förderung der niederdeutschen Sprache beinhaltet. Lippisch Platt gehört zur niederdeutschen Sprache. Auch im Beirat des Landtags NRW für Niederdeutsch setzt sich Werner Zahn dafür ein, dass das Kulturgut „Lippisch Platt“ gefördert wird, auch und gerade bei jüngeren Leuten.
Werner Zahhn
Lippisch Platt in’n Kinnergoorn. Ein Büchlein mit Anregungen für den Alltag in lippischen Kitas
Lippischer Heimatbund, Detmold 2022
Softcover, A5
54 Seiten