Die Zeit der „Polendörfer”. DPs im Amt Windheim, Petershagen 1945-1949

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Beschreibung

Zur Hinterlassenschaft des „Dritten Reiches” und des Zweiten Weltkrieges gehörten allein in den drei Westzonen etwa 7 Millionen „Displaced Persons” (DPs), ehemalige Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen insbesondere aus den osteuropäischen Ländern. Die Unterbringung dieser DPs führte zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten.

Das DP-Lager im Amt Windheim zu Lahde gehörte mit einer Höchstbelegung von zeitweise 16.800 Menschen zu den größten Sammellagern Westfalens. Infolge des Massenandranges mussten die DPs in acht von der Besatzungsmacht requirierten und von den Deutschen geräumten Dörfern untergebracht werden; in den von den Einheimischen so genannten „Polendörfern”. Das DP-Lager wurde ab dem Frühjahr 1948 aufgelöst, die letzten DPs verließen Frille und Lahde im Juli 1949.

Sehr konkret und gleichsam aus der Sicht „von unten” kann die Autorin in der Konfrontation zwischen DPs und Einheimischen nachweisen, wie schnell die Deutschen – nicht zuletzt mit Hilfe der Westalliierten im Kalten Krieg – das Bewusstsein für die Verbrechen der Kriegszeit verdrängten.

Herausgegeben von der ›Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Minden

Inhalt

  • Einleitung von Prof. Dr. Bernd Jürgen Wendt
  • Displaced Persons und ihre Wahrnehmung durch die deutsche Bevölkerung am Beispiel des Amtes Windheim
  • Vom Zwangsarbeiter zur Displaced Person (DP)
    • Die Situation der Zwangsarbeiter bei Kriegsende
    • Wer sind Displaced Persons?
  • Die Politik der britischen Besatzungsmacht gegenüber den DPs
    • Die UNRRA und die Repatriierung der DPs
    • Die IRO und das „resettlement“
  • Das DP-Lager im Amt Windheim zu Lahde
    • Die Errichtung des Lagers
    • Lagerleben
    • Entwicklung und Auflösung des Lagers
  • Das DP-Lager und die deutsche Bevölkerung: Wahrnehmung und Reaktionen
    • Die Wohnsituation der deutschen Bevölkerung
    • Ernteausfälle
    • Kriminalität und polizeiliche Gewalt
  • Die Darstellung des DP-Lagers in der Presse
  • Schlussbetrachtung
  • Anhang

Über die Autorin

Sonja von Behrens, geboren 1966 in Minden, war erst Kinderkrankenschwester, bevor sie Geschichtswissenschaften, Medienkultur und Neuere Deutsche Literatur in Hamburg und Birmingham/England studierte. Ihre erste historische Dokumentation erstellte sie unter Anleitung der BBC in Birmingham. Das Handwerk vertiefte sie während ihrer anschließenden Tätigkeit für die ZDF-Redaktion Zeitgeschichte. In den Jahren 1998 bis 2000 tourte sie mit dem „Jahrhundertbus“ durch ganz Deutschland, um Interviews zu historischen Ereignissen des vergangenen Jahrhunderts zu führen. Nach einem zweijährigen Ausflug in den Lokaljournalismus beim WDR in Aachen und Köln kehrte sie 2003 wieder zurück zu historischen Stoffen für TV, Print und digitale Formate. Seit 2010 leitet sie für die „Histonauten“, ein Netzwerk von Kulturschaffenden, das Büro in Hamburg.

Sonja von Behrens
Die Zeit der Polendörfer. Displaced Persons im Amt Windheim zu Lahde 1945 bis 1949
Books on Demand, Norderstedt, 2. Auflage 2020
broschiert, 13 x 20 cm
258 Seiten, mit einigen Schwarz-Weiß-Abbildungen
ISBN 978-3752672350

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