Beschreibung
Ein kirchliches Sprichwort sagt: „Bernardus valles, montes Benedictus amavit, oppida Franciscus, magnas Ignatius urbes“. Darin wird die Beobachtung beschrieben, dass die Zisterzienser ihre Klöster bevorzugt in Tälern anlegten, während die Benediktiner gern auf Höhen bauten, die Franziskaner in die Städte strebten und die Jesuiten für großstädtische Zentren optierten.
Die christlichen Klöster haben seit je die sie umgebenden Landschaften und Siedlungen mitgestaltet und kulturräumlich geprägt. Dies erfolgte in den verschiedenen Epochen der Kirchengeschichte in je unterschiedlicher Weise. Mehr oder weniger deutlich spiegeln sich darin die religiösen Intentionen der einzelnen Orden.
2007 fand in der ›Clarholzer Zehntscheune ein kirchengeschichtliches Seminar in Zusammenarbeit der ›Volkshochschule Reckenberg-Ems in Rheda-Wiedenbrück mit dem ›Freundeskreis Propstei Clarholz statt. Es hatte sich das Thema gesetzt: „Klöster und Landschaft. Das kulturräumliche Erbe der Orden“. Dabei ging es um Anlagen der beiden großen Reformorden des 12. Jahrhunderts, der Zisterzienser, die nach der Benediktsregel leben, und der Prämonstratenser, die der Augustinusregel folgen.
Die einzelnen Vorträge stellten Beispiele aus verschiedenen deutschen Landschaften dar. Westfalen ist in diesem Buch durch die von den Prämonstratensern in Clarholz geschaffene Anlage repräsentiert.
Ihr Werk, die Erde als Kulturlandschaft zu gestalten, begriffen die christlichen Orden als Mitwirkung am göttlichen Schöpfungsauftrag. Das von ihnen überlieferte Landschaftsbild birgt eine Sinn-Ressource, die gehütet werden will und der Pflege bedarf, aber großen Gefährdungen durch den Bodenverbrauch unserer Gesellschaft ausgesetzt ist, auch im heimischen Fall.
Inhalt
- Klöster der Prämonstratenser und Zisterzienser im östlichen Deutschland. Ein Beitrag zur vergleichenden Kulturlandschaftsanalyse mittels landeskundlicher Bestandsaufnahme
- Klosterlandschaft Eberbach. Das Kloster Eberbach als Wirtschaftsetrieb und seine Spuren in der Rheingauer Landschaft
- Cleholta, Clarus Ortus, Clarholz. Das Kloster der Prämonstratenser in der Axtbachniederung
- Der Standort
- Die Kultivierungsleistung des Klosters
- Nutzung von Wasser und Land, Aufbau eines Wegenetzes
- Sakralisierung der Lanschaft während der Barockzeit
- Die Klosterlandschaft um 1800
- Anhang
- Stellungnahme der Initiative Kulturlandschaft Sundern-Samtholz-Brock e. V. zur Planung der B64n in Herzebrock-Clarholz durch den Landesbetrieb Straßenbau in Bielefeld
- Stellungnahme des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege zur B64n zwischen Warendorf und Rheda-Wiedenbrück
- Projektvorschlag des Freundeskreises Probstei Clarholz zum Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept des Kreises Gütersloh: Klosterlandschaft Clarholzer Axtbachauen
- Die Wasserbaukunst im Kloster Loccum. Ein Beispiel von Landschaftsgestaltung durch die Zisterzienser
- Die Pflege des landschaftlichen Erbes des Zisterzienserordens als Auftrag an die Bürgergesellschaft
Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Es ist gebraucht, aber wirkt ungelesen und ist in sehr gutem Zustand.
Johannes Meier
Klöster und Landschaft. Das kulturräumliche Erbe der Orden
Aschendorff Verlag, Münster 2009
broschiert, 17 x 24 cm
208 Seiten, mit zahlreichen Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen
ISBN 9783402127865