Beschreibung
Frieda Heyermeyer ist tot.
Denn Frieda Heyermeyer hat geerbt.
Und Erben kostet.
Manchmal sogar das Leben.
Karnevalszeit in Kalletal und drum herum. Katja Sollig, Teamleitung der Amtsschimmelflüsterer, der Sonderkommission Sozial der Polizei, freut sich auf ein paar freie Tage. Doch die Bitte des Chefs aus der Mordkommission kann sie nicht ausschlagen. Der Tod einer älteren Frau aus Badenhausen lässt sie nicht kalt, denn irgendetwas ist ungewöhnlich an dem Fall.
Wie war das? Eine Bank pfändet ein Haus und eine Behörde sieht dabei zu? Obwohl die Erbin eigentlich genug Geld hätte, um das alles abzuwenden? Eigentlich!
Genau Katjas Fachgebiet. Und während der Trubel der Karnevalisten immer lauter wird und die Regierungsbildung in Berlin noch höhere Wellen schlägt, macht sich Katja daran, gemeinsam mit einer Kollegin einen Wust von Akten durchzuarbeiten und ein paar Leute zu befragen. Ganz im Dienst derjenigen, deren Stimme nicht laut genug ist. Und die beiden finden Unstimmigkeiten heraus, die sogar in Berlin nicht ungehört bleiben.
Wieder einmal bleibt der äußerste Osten von NRW nicht still, sondern gibt Laut und tut kund.
Zur Krimireihe
Kalletal im Lippischen Bergland – das Zuhause der Familie Sollig und ihr Rückzugsort, wenn es im benachbarten Ostwestfalen mal wieder so richtig drunter und drüber geht. Und Badenhausen – ein fiktiver Ort. Die regionalen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten angelehnt an zwei liebenswerte, idyllische Nachbarstädte in Ostwestfalen-Lippe. Sozusagen: aus zwei mach eins.
In dieser einen Stadt, in Badenhausen, arbeitet die Kriminalhauptkommissarin Katja Sollig mit ihren Kollegen der Sonderkommission Sozial an Fällen, die besonders und ganz besonders anders sind. Sie klärt Fälle, die es nicht geben dürfte, die aber leider an der Tagesordnung sind. Da, wo Menschen im Sozialbereich arbeiten, Anträge vorgelegt bekommen und Gesetze zu befolgen haben – genau da gibt es auch Auswüchse, die so nicht sein dürfen und die aufgeklärt werden müssen. Und die im schlimmsten Fall zur Anzeige gebracht wurden.
Und da kommen die Amtsschimmelflüsterer ins Spiel. Sie schauen hinter die Kulissen, werten Berichte aus, befragen Betroffene und Zeugen, Täter und Opfer. Sie versuchen die verkrusteten Strukturen zu entwirren, die Hintergründe der strafbaren Taten zu verstehen – oder die Täter zu rehabilitieren.
Alles ist möglich bei den Amtsschimmelflüsterern. Da ist es schon schade, dass es im richtigen Leben so eine Institution der Kriminalpolizei (noch) nicht gibt. Wäre doch schön, bei tiefergehenden Streitigkeiten mit Behörden, oder? Denn im Osten von NRW ist immer ganz schön was los – auch im wahren Leben.
Zur Autorin
Marie von Stein, geboren Mitte der 1960er-Jahre, ist das Pseudonym einer Autorin mit Wurzeln in Südbaden, nahe Stein am Rhein. Ab den späten 1980er-Jahren arbeitete Marie von Stein angestellt, seit einigen Jahren ist sie freiberuflich als Texterin und Autorin tätig. Schon in ihrer Kindheit begeisterte sie sich für soziale Projekte und engagiert sich leidenschaftlich für eine freiheitliche, selbstbestimmte und inklusive Gesellschaft. Dieses Engagement bietet ihr vielerlei Motive und Geschichten für ihre Kriminalromane. Nach ihrer Hochzeit zog sie mit ihrem Mann in die lippische Heimat ihrer Mutter und fand dort – passenderweise in einem ehemaligen Freistaat – ihr neues Zuhause. Marie von Stein lebt mit ihrer Familie im Lippischen Bergland zwischen Wiesen, Äckern, Wild und Wald.
Marie von Stein
Abfuhr. Die Amtsschimmelflüsterer V – Der Kalletalkrimi
tredition, Hamburg, 2018
Taschenbuch, 13 x 20 cm
260 Seiten
ISBN 978-3-746968-48-3