Beschreibung
Zwei stark verwitterte Mahnmale in der Senne zeugen von einer schrecklichen Tat: die Ermordung einer jungen Frau und ihrer kleinen Tochter am 3. Oktober des Jahres 1660. Der Bericht des Sekretärs der Grafschaft Ravensberg auf der Sparrenburg in Bielefeld aus dem Jahre 1688 über diesen Doppelmord birgt ein dunkles Geheimnis: Wer war der Mörder? Zwar gesteht der Dragoner Lorentz aus Siberg den Mord und wird am Ort seines Verbrechens hingrichtet, aber schon damals gab es Zweifel, ob er wirklich der Mörder war.
Ulrich Klemens fügt die nicht übereinstimmenden Nachrichten auf den Mordsteinen von Bielefeld und im Bericht des Amtsschreibers neu zusammen und lässt die Zeit vor mehr als 350 Jahren wieder lebendig werden. Er erzählt die Geschichte der Bürgerstochter Anna aus Herford, die um ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpfte, und des Dragoners Lorentz aus Siberg, der im Dreißigjährigen Krieg als Kindersoldat aufgewachsen war.
»Es ist unheimlich interessant, einen Mordfall von vor mehr als 350 Jahren näher zu beleuchten. Ich würde mich freuen, wenn mein Buch dazu beitragen würde, dass künftig mehr Menschen die Mordsteine besuchen und die Geschichte dahinter mit anderen Augen sehen.«
Ulrich Klemens
Inhalt
- Auf dem Thieplatz vor der Vogtei – Tag der Verurteilung
- Flucht des Lorentz aus Herford
- Verhandlung im Gericht
- Entdeckung der zwei Leichen
- Lorentz des Mordes beschuldigt
- Anna Tambor
- Meister Evering
- Fortsetzung der Verhandlung
- Lorentz’ Streit mit Meister Evering
- Mordversuch an Evering und Kirchenraub
- Geständnis des Lorentz
- Urteilsverkündung – Lorentz wird Kindersoldat
- Anna bei ihrer Tante Meta
- Weg in die Senne und Mord
- Selbstmord des Lorentz
- Aufrichtung der Gedenksteine
- Fragen an die historischen Quellen
Herausgegeben vom Sennestadtverein e. V., Bielefeld
Ulrich Klemens
Anna Tambor. Die Geschichte der Mordsteine in Sennestadt
Books on demand, Norderstedt 2019
Taschenbuch, 15,5 x 22 cm
108 Seiten
ISBN 978-3-734782-39-8