Beschreibung
Christian Theodor von Meien (1781–1857) prägte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die lippische Geschichte unter Fürstin Pauline und ihren beiden Nachfolgern entscheidend mit, zuletzt als Regierungspräsident des Kleinstaates.
Auf der Domäne Hellinghausen (Lippstadt) aufgewachsen, studierte von Meien Rechtswissenschaft und trat in den Lippischen Staatsdienst ein. Ab 1807 war er Auditor im Amt Schötmar und später Amtmann im Amt Horn. Fürstin Pauline berief ihn 1817 in die Staatsregierung, in der er zunächst als Regierungsassessor und 1820 als Regierungsrat fungierte. 1850 wurde er von Fürst Leopold II. zum Regierungspräsidenten des Fürstentums Lippe ernannt. Durch seine Heirat mit Johanna Luise Wilhelmine Grimmell 1809 wurde er Eigentümer des ›Ritterguts Exten bei Rinteln, das sich bis heute im Besitz der Familie von Meien befindet.
Ausgehend von einem Anschreibebuch von Meiens, in das er im Jahre 1832 alle Ausgaben sorgfältig notierte, wird ein Einblick in die aufwendige Haushaltsführung einer repräsentativen Detmolder Beamtenfamilie gegeben.
Es fällt auf, daß die Ausgaben die Einnahmen durch die Besoldung weit übersteigen. Aus den Akten und Briefen des verstreuten Nachlasses ergibt sich nach und nach ein genaues Bild der Lebensumstände einer Detmolder Beamtenfamilie.
Inhalt
- Vorbemerkungen
- Das Anschreibebuch des Regierungsrates Christian von Meien
- Die Verteilung der Ausgaben im Jahr 1832
- Zinsen, Leibrenten und ähnliche Verpflichtungen
- Ausgaben für Familienangehörige
- Ausgaben für eigene und andere Leute
- Der Haushalt des Regierungsrates
- Holz und Torf, Heu und Stroh
- Handwerkerrechnungen und Dienstleistungen
- Abgaben und Opfer
- Freizeit, Lektüre, Beiträge, Vergnügungen
- Sonstige Ausgaben
- Übersicht über die Ausgaben des Jahres 1832
- Der Regierungsrat und spätere Regierungspräsident Christian von Meien: eine Detmolder Beamtenkarriere in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Der Militärreferent Christian von Meien und sein Militärauditeur ›Christian Dietrich Grabbe
- Der Regierungsrat Christian von Meien: ein taktierender Opportunist oder ein loyaler Konservativer?
- Söhne (und Tochter) aus gutem Haus – höhere Beamte und Offiziere. Standesgemäße Ausbildung und zielstrebige Karrieren
- Julius von Meien (1812–1879)
- August von Meien (1814–1900)
- Theodor von Meien (1820–1893)
- Emil von Meien (1825–1900)
- Wilhelm von Meien (1828–1875)
- Mathilde von Meien (1833–1898)
- „Der Unterhalt einer Familie in Detmold erfordert enorme Ausgaben“: Friedrich von Meien und das Ende des aufwendigen Haushaltes
- Anhang
- Briefe der Familie von Meien
- Anmerkungen
- Quellen und Literatur
- Abbildungen
Über den Autor
Norbert Hohaus (1930–1991) studierte Philosophie, Germanistik und Altphilologie in Paderborn, Tübingen, Innsbruck und Münster. Er war Studiendirektor am Gymnasium Leopoldinum in Detmold, wo er Deutsch und Latein unterrichtete und als Oberstufenkoordinator wirkte. Hohaus war freier Mitarbeiter der Lippischen Rundschau und ab 1990 Beiratsmitglied der Grabbe-Gesellschaft.
Norbert Hohaus
Das Anschreibebuch des Regierungsrates Christian von Meien. Lebensverhältnisse einer Detmolder Bauernfamilie im frühen 19. Jahrhundert
Aisthesis Verlag, Bielefeld 1991
kartoniert, A5
152 Seiten, mit 12 Schwarz-Weiß-Fotos
ISBN 3-925670-42-4