Beschreibung
Im bürgerlichen Lemgo des 17. Jahrhunderts rumort es: Trotz beginnender Aufklärung werden hier noch Foltergeständnisse erpreßt, Hexen verfolgt und hingerichtet. Die Denunziation beim Peinlichen Gericht ist ein tödliches Instrument in den Ränkespielen des Bürgertums und der städtischen Obrigkeit. Doch als ein neuer Bürgermeister, hart und ehrgeizig, sein Amt mit Eigenmächtigkeiten mischt, mehrt sich Widerstand …
In fünf Aufzügen zeichnet Dramatiker Herbert Gehlen ein spannendes Bild von den letzten Lemgoer Hexenprozessen aus den Jahren 1653 bis 1683. Keiner der beteiligten Akteure glaubt noch an Hexen, die Macht über die Angst der Leute wird für gänzlich irdische Zwecke genutzt. Das in Versform gehaltene Lesedrama thematisiert in einem gelungenen Spannungsbogen und mit historischer Grundlage ein hochaktuelles Thema. Der Konflikt um die Beeinflussung öffentlicher und persönlicher Moral in einem Klima der Angst verweist auf heutige Folterdebatten, ohne den historischen Stoff zu verletzen. Geschehnisse, Namen und Orte sind weithin authentisch.
Zum Autor
Herbert Gehlen wurde 1926 als ältestes von neun Kindern geboren. Er war nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als zehn Jahre als Journalist und danach drei Jahrzehnte als Landesbehördenbediensteter in NRW tätig. Nach seiner Pensionierung widmete er sich der Familien- und Ahnenforschung sowie dem Quellenstudium zur lippischen Hexenverfolgung.
Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Das Buch ist erkennbar gelesen, aber in gutem Zustand, sonst würden wir es hier nicht anbieten.
Herbert Gehlen
Der Hexenbürgermeister von Lemgo. Ein Lesedrama in Versen
Frieling & Huffmann, Berlin 2007
Softcover
112 Seiten
ISBN 978-3-82802498-4