Beschreibung
Mit ihrem dreieckigen Grundriss stellt die Wewelsburg eine Besonderheit in der deutschen Architekturgeschichte dar. Der 1609 abgeschlossene Bau, der ein mittelalterliches Turmhaus einschließt, trägt über dem Hauptportal eine Inschrift, die in Form eines Bibelzitats auf das Regierungsprogramm des Bauherrn, des Paderborner Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg, anspielt: den Kampf um die Landesherrschaft im Zeichen der Gegenreformation.
Die nach der Säkularisation im 19. Jahrhundert verfallende Anlage regte Karl Friedrich Schinkel zur Idee einer künstlichen Ruine an und bildete Stoff für Balladen der Annette von Droste-Hülshoff. Zum überregionalen Veranstaltungsort der katholischen Jugendbewegung entwickelte sich das Bauwerk in der Weimarer Republik.
Im »Dritten Reich« verfolgte Heinrich Himmler Pläne für den Ausbau des Ortes zur zentralen Versammlungsstätte der SS. Bei den Bauarbeiten wurden 1285 Häftlinge eines eigens eingerichteten KZ ermordet. 1945 beschädigte die SS das Bau werk durch Sprengung schwer. Heute dient die Wewelsburg wieder als Jugendherberge und ist Sitz des Historischen Museums des Hochstifts Paderborn. Im benachbarten Wachgebäude befindet sich die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945 mit der Dauerausstellung »Ideologie und Terror der SS«.
Inhalt
- Lage und heutige Funktion
- Die Wewelsburg im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit
Von den Anfängen bis zum Ende der Büren-Brenkenschen Pfandeninhaberschaft - Das Dreiecksschloss
des Fürstbischofs Dietrich IV. von Fürstenberg und seine Geschichte bis zum Ende des Hochstifts Paderborn - Romantischer Verfall im 19. und frühen 20. Jahrhundert
- Aufbruch in die Moderne.
Der Ausbau zum Kulturzentrum des Kreises Büren und überregionaler Veranstaltungsort der katholischen Jugendbewegung in der Weimarer Repunlik - Kult und Terror im 3. Reich
- Die Wewelsburg seit 1945
Zwischen Bearbeitung der Vergangenheit und Zukunftsorientierung
Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Es ist in sehr gutem Zustand, sonst würden wir es hier nicht anbieten.
Wulff E. Brebeck
Die Wewelsburg. Geschichte und Bauwerk im Überblick
DKV-Edition, Deutscher Kunstverlag, Berlin, München, 2., aktualisierte Auflage 2009
broschiert
96 Seiten
ISBN 978-3-422-02182-2