Beschreibung
Die Revolution von 1848 spielt für die demokratische Entwicklung in Deutschland eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch wenn ihr kein unmittelbarer Erfolg beschieden war, wurden sich die Menschen doch ihrer Rechte bewusst und lernten, ihre Mitwirkungswünsche an die Obrigkeit zu formulieren.
In Ostwestfalen-Lippe wurden dafür keine Barrikaden gebaut, doch war die Region unruhig genug. In den Städten engagierte sich das Bürgertum in politischen Klubs und diskutierte in den neugegründeten Zeitungen die Fragen der Zeit. Auf dem Land gab es, nach einer mehrjährigen Hungerperiode, eine Protestbewegung. Der Kaufmann, der Staatsbeamte, der Grundherr, ja sogar der Landesherr – sie wurden bedrängt, wenn nicht sogar mit Gewalt angegriffen. Im Buch werden die Geschehnisse dieser bewegten Zeit in der Region Ostwestfalen-Lippe erstmals dargestellt und zusammenfassend bewertet.
Die 9. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg.
Inhalt
- Manfred Hettling: Die Vielfalt der Provinz. Die dynamische Ambivalenz von 1848
- Helmut Hüffmann: Unterschichten und Obrigkeit. Zur sozialen Lage der städtischen und ländlichen Unterschichten im Raum Lübbecke in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Frank Konersmann: Politische Konflikte zwischen zwei Generationen im Vormärz. Die Kaufmanns- und Unternehmerfamilie Tenge in Ostwestfalen
- Horst Krus: Hungersnot und Elend durch den Ausbruch der Kartoffelkrankheit im Vorfeld der Revolution von 1848
- Philipp Koch: Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in einer preußischen Festung 1830 bis 1849. Forschungsperspektiven zur Stadtgeschichte Mindens in Vormärz und Revolution
- Monika Minninger: Ostwestfälische Juden zwischen Emanzipation, Kulturreform und Revolution
- Uwe Synowski: „Mit dem stolzen Bewusstsein der Tat“. Das politische Wirken Hermann Krieges in den Jahren 1840 – 1845
- Christoph Laue: „Schläft“ Herford 1848/49? „So wurden die ‚stürmischen Tage’ in Herford in Ruhe überwunden“
- Reinhard Vogelsang: Ludwig Volrath Jüngst, das Ravensbergische Volksblatt und der Konstitutionelle Verein in Bielefeld 1848/49
- Günter Schomaekers: Gütersloh in der 48er Revolution
- Joachim Wibbing: Der „Zug nach Barkhausen“ der Rietberger und Verler Bauern im März 1848
- Jörg van Norden: Thron und Altar. Die Kreissynode Bielefeld und die Revolution 1848
- Rolf Westheider: Gegen den „Status quo des politischen Gefühlskreises“. Die Revolution von 1848/49 im Amt Versmold und Umgebung
- Manfred Beine: Irregeleitet gegen das erhabene Königshaus. Aufsässiges Harsewinkel im Revolutionsjahr 1848
- Eckhard Möller: Bauernprotest in Herzebrock und Clarholz 1848
- Jürgen Scheffler: Straße, Protest und lokale Politik. Der Zug des Lemgoer Volksvereins nach Detmold im Januar 1849
Über die Herausgeber/Autoren:
Prof. Dr. Reinhard Vogelsang, geboren 1939 in Bielefeld, ist pensionierter Direktor des Stadtarchivs und der Landesgeschichtlichen Bibliothek Bielefeld. Dr. Rolf Westheider, geboren 1956 in Versmold studierte Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Universität Bielefeld und war viele Jahre Leiter des Stadtmuseums Gütersloh.
Reinhard Vogelsang, Rolf Westheider (Hrsgb.)
Eine Region im Aufbruch. Die Revolution von 1848/49 in Ostwestfalen-Lippe
Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld/Gütersloh
Hardcover, 16 x 24 cm, 1,1 Kilogramm
448 Seiten
ISBN 3-89534-225-4