Beschreibung

Wie die Sintflut hat die karolingische Eroberung Osning, Wiehen und Weser überrollt. Entvölkertes, verödetes Land, Staat, Gemeinde und Recht zertreten, ein fremdartiger Gott aufgezwungen, das war das Ende des 30-jährigen Verzweiflungskampfes der Sachsen.

Nicht die imaginäre Weserfestung hat den Raum zwischen Teutoburger Wald, Wiehengebirge und Weser eine geschichtliche Prägung gegeben. Die spätsächsische Herzogsgewalt ist diesseits der Weser nie voll wirksam geworden; und dass die vier westfälischen Bistümer Münster, Osnabrück, Minden und Paderborn sich hier überlagerten, begünstigte die Bildung von herrschaftsfreien und herrschaftsumstrittenen Räumen.

Aus dem Chaos des zerfallenen fränkischen Erbes den Wiederaufbau zu finden, war allein der Adel berufen und befähigt. Doch seine militärischen Mittel waren vernichtet, ale Volks-, Flieh- und Fluchtburgen verfallen und zerstört. Über einen festen Turm, eine kleine, gemauerte Wohnturmburg, von Graben und Wall umzogen, konnte unter den Händen zurückkehrender Kreuzritter die BURG wiederentstehen. Schmucklos und klotzig nach Art der Westfalen wird die Herrenburg Ballung von Ordnung, Wille und Macht, Herrschaft und Schutz, als der Zusammenbruch der Hohenstaufer die Gefüge staatlichen Lebens aufzulösen droht und das LAND die letzte Rettung aus dem der Ratlosigkeit des Interregnums war.

Ist uns bewusst, wie tiefe Wurzeln das geschlagen hat?

Ihre Schöpfer haben ihre NAMEN in ihre Erde gegraben, in ihr Tecklenburger Land, ihr Ravensberger Land, ihr Bentheim, Osnabrück, Minden, Lipperland, Vlotho, Schwalenberg, gewachsen unter ihren Händen in langen Geschlechterfolgen.

Inhalt

• DER RAUM
  • An Osning, Wehen und Wiehen
  • Teutoburger Wald
  • Wiehengebirge
  • Weserfestung
  • Unvergangene Vergangenheit
• VOLKSBURGEN, FLUCHTBURGEN
  • Zeitenwende
• DIE WOHNTURMBURG
  • Darstellung, Beispiele
  • Heidenturm bei Ibbenbüren
  • Kohlstädter Ruine
  • Königsberg bei Pyrmont
  • Oldenburg bei Schwalenberg
  • Vermutete Wohnturmburgen
• DIE KLEINDYNASTENBURG
  • Darstellung
  • Wittekindsburg bei Rulle
  • Varenholz
  • Holter Burg
  • … und viele andere
• BURG, HERRENTURM UND HERRSCHAFT
  • Dynastische Kleinherrschaft
  • Die Vogtei
  • Der Staat des hohen Mittelalters
• BURG UND BISTUM
  • Sacerdotium und Interregnum
  • Die Bistümer
  • Die Iburg
  • Burgenkäufe Kölns / Schellpyrmont
• BURG UND ADEL
  • Tecklenburg
  • Limberg
  • Ravensburg
  • Bentheim
  • Schwalenberg
  • Vlotho und Schure
  • Schalksberge
• BURG UND LAND
  • Der Kleinstaat
  • Die neuen Landesburgen an Hase und Hunte (Osnabrück)
  • Beiderseits der Ems
  • Am mittleren Osning
  • Zwischen Werre und Weser
    • Falkenberg
    • Enger
    • Brake
    • Stadtburgen Horn, Detmold, Blomberg
    • Sternberg
    • Stadtburgen Alverdissen, Bösingfeld, Barntrup
  • Zwischen Emmer und Weser (Schwalenberg, Everstein)
  • Am Wiehen
• LAND OHNE BURG / BURG OHNE LAND
  • Corvey
  • Herford
  • Ulenburg Quernheim
  • Gesmold
  • Harkotten
  • Lage
• BEWEHRTE BURG, FESTUNG, RESIDENZ
  • Polle
  • Tecklenburg
  • Sparrenberg
  • Detmold
  • Brake
  • Vörden
  • Iburg
  • … und andere mehr

Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Das Buch ist in sehr gutem Zustand, sonst würden wir es hier nicht anbieten.

Gustav Engel
Landesburg und Landesherrschaft an Osning, Wiehen und Weser
Pfeffersche Buchhandlung Bielefeld, 1979
gebunden, mit Schutzumschlag
220 Seiten
ISBN 3880240280