Beschreibung
Der Erste Weltkrieg an der „Heimatfront“: In über 30 Selbstzeugnissen geben Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Kriegs- und Schulchroniken einen Einblick in den Lebensalltag von Menschen in Westfalen und Lippe. Sie schildern – wenngleich fernab von der Kriegsfront – in Sorge um ihre Verwandten eine auch daheim aus den Fugen geratene Welt.
Eingeleitet und kommentiert werden die in Auszügen präsentierten Quellen von ortskundigen Autorinnen und Autoren aus Archiven, Museen und Heimatvereinen. Zahlreiche Fotografien aus dem Umfeld der Tagebuchschreiber und Chronisten ergänzen die Texte.
Das Lese- und Arbeitsbuch ist ein Kooperationsprojekt des LWL-Museumsamtes für Westfalen und des LWL-Institutes für westfälische Regionalgeschichte. Es bietet eine Ergänzung zur Wanderausstellung „An der ‚Heimatfront‘ – Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg“.
Inhalt
- Zwischen Euphorie und Ernüchterung: Stimmungsbilder der Chronisten
- Heimat statt Heimatfront: Das Kriegstagebuch des Sauerländers K. Scheele
- Murren und Klagen: Rationierung und Zwangsbewirtschaftung während des Ersten Weltkriegs im Spiegel der Schulchronik Lohe
- Durchhaltewillen und Patriotismus: Der Erste Weltkrieg in Dringenberg bei Bad Driburg
- Die Bielefelder Heimatfront 1914/15: Illustrierte Kriegschronik eines Daheimgebliebenen
- Ein kritischer Blick: Die Schulchronik von Fritz Geise aus Lage
- Eine nüchterne Bilanz: Das Kriegstagebuch des Burgsteinfurter Bürgermeisters Herberholz
- Aus Gemeindeleben und Schulalltag: Die Chronik der Landgemeinde Häger bei Werther
- Kriegstagebuch aus Marienloh bei Paderborn
- Der Krieg als Erzieher: Die Schulchronik Tonnenheide bei Rahden
- und andere mehr
- Erziehung zum Krieg durch den Krieg: Kindheits- und Jugenderfahrungen in Tagebüchern
- Kindermund tut Wahrheit kund: Ein Familienleben in Herford während des Krieges
- Die Mobilmachung der Kinder: Kriegskindheit 1914/18 in Halle
- Das Tagebuch einer jungen Herforderin
- und andere mehr
- Familienleben auf Papier
- Famillienchronik aus Minden
- Frau Ohle im Krieg: Briefwechsel zwischen Front und Heimat aus Lemgo
- Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel: Die vergebliche Bitte der Witwe Stegemann um Fürsorgeunterstützung
- Über das Sorgen und Versorgen im Ersten Weltkrieg
- und andere mehr
- Zuspruch und Gottvertrauen: Religiosität im Krieg
- Ein westfälischer Landpastor im Ersten Weltkrieg
- Glocken für den Sieg: Beschlagnahmung von Kirchenglocken im Kreis Herford
- „Nachrichten aus der Heimat für unsere Sauerländer Soldaten“
- In Feindesland: Kriegsgefagene und Zwangsarbeiter
- Gefangenenlager und Kriegsende aus Sicht eines Dorflehrers
- und andere mehr
Zu den Autorinnen
Dr. Silke Eilers, geboren 1975 in Hamm, ist seit 2017 Geschäftsführerin des ›Westfälischen Heimatbundes (WHB). Im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit war sie zunächst im Museumswesen tätig, insbesondere als Wissenschaftliche Referentin im ›LWL-Museumsamt für Westfalen für die Museumsberatung in Ostwestfalen-Lippe zuständig. Eilers wohnt in Ahlen.
Dr. Julia Paulus, geboren 1964 in Münster, ist wissenschaftliche Referentin am ›LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und Lehrbeauftragte für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster. Sie studierte Geschichte und Katholische Theologie an den Universitäten Münster und Wien.
Silke Eilers und Julia Paulus
Zeugnisse von der Heimatfront. Westfalen 1914 bis 1918
Ardey Verlag, Münster 2016
Paperback, Format: 20,5 cm x 24 cm
360 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-weiß-Fotos
ISBN 978-3-87023-392-1